Susanne Anderegg
Das Problem mit der Kuhmilch
Aktualisiert: 12. Dez. 2020
Kuhmilch ist aufgrund ihres hohen Nährwerts in vielen Ländern ein häufiges Nahrungsmittel. In den USA gehört ein Glas Milch in vielen Familien zu jeder Mahlzeit. Nicht so in asiatischen Ländern, wo sich viele Menschen vor Milch und Käse ekeln. Aber Milch ist nicht ein Getränk für Erwachsene, sondern für Säuglinge. Die Milch verschiedener Säugetiere ist an die jeweiligen Bedürfnisse der Säulinge ihrer Art bestens angepasst. Kuhmilch ist für Kälbchen perfekt - aber nicht für Menschenkinder, geschweige denn Erwachsene, denn Kuhmilch enthält zwar etwa gleich viel Fett, aber dreimal so viele Mineralstoffe und Eiweiss.
Das grosse Problem mit Milch ist nicht nur das viele Leid - Kühe geben nicht einfach Milch, sie müssen jedes Jahr ein Junges gebären - sondern das Wachstumshormon, IGF-1.
Was ist IGF-1? Jeden Tag sterben etwa 50 Milliarden Zellen in unserem Körper ab und werden durch neue ersetzt. Wie kann der Körper das ausgleichen? Er macht das durch das Senden von chemischen Signalen, den Hormonen. Ein Schlüsselsignal ist das Wachstumshormon IGF-1. Wenn du ein Kind bist und am Wachsen bist, hast du mehr von diesem Hormon in deinem Körper. Sobald du ausgewachsen bist, vermindert sich dieser Wert. Wenn das IGF-1 Niveau zu hoch bleibt, weil du erwachsen bist, werden deine Zellen konstant die Botschaft erhalten, sich zu vermehren und dich zum Wachsen zu bringen. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass so das Risiko, an Krebs zu erkranken, vor allem an Prostata- und Brustkrebs, stark erhöht wird.
Was führt nun zu einem erhöhten IGF-1 Wert bei Erwachsenen? In erster Linie der konstante Konsum von tierischem Eiweiss. Kuhmilch enthält viel IGF-1, weil ihr Zweck ist, die Kälbchen schnell wachsen zu lassen. Käse ist eine kondensierte Form von Milch, enthält somit sehr viel IGF-1 (Quelle: Reed JC. Dysregulation of apoptosis in cancer./Clinic. Oncol. 1999; Rowlands MA, Gunnell D, Harris R, Vatten LJ, Holly JM, Martin RM. Circulating insulin-like growth factor peptides and prostate cancer: a systematic review meta-analysis. Int J Cancer 2009)
Fazit: Käse ist sehr beliebt, hat sogar einen gewissen Suchtfaktor wegen des Casomorphins, das ein bisschen wie Morphium wirkt. Es lohnt sich trotzdem, weniger Käse zu essen.
Mehr Info findest du im lesenswerten Buch How Not To Die von Michael Greger.
Das nächste Mal erfährst du, warum Milch Osteoporose schlimmer macht.
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